Montag, 17. April 2017

Wechsel eines gebrochenen Radbolzens (Hinterachse) - RP Box Saloon 1934 - Teil 7 - Zusammensetzen

Nachdem die Teile "theoretisch" zusammengesetzt worden waren, wurde nun der praktische Teil in Angriff genommen. Die Teile wurden lackiert, wobei alle Partien, die Gewinde hatten bzw. dort wo Teile direkt aufeinander treffen, abgeklebt oder abgedeckt wurden.


Dies galt auch für die neuen Schrauben, die die Bremstrommeln auf dem Hub halten.


Das Hubgehäuse mit den neuen Radbolzen erhielt auch auf der Innenseite eine Lackierung, nämlich dort, wo die neue Filzdichtung eingesetzt wird. Diese wurde zudem mit Öl eingeölt, um ein "Fressen" bei den ersten Umdrehungen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. 


Die eingesetzte Dichtung auf die später eine spezielle Unterlegscheibe aufgelegt wird, wobei diese aufgrund eines leichten Absatzes so aufzulegen ist, dass die Unterlegscheibe nicht das Innenlager berührt.


Das eingesetzte Lager, welches nach dem Einbau sorgfältig gefettet wurde. Hierzu wurde eine Einwegspritze aus dem Medizinbereich benutzt.


Das Aufsetzen der hinteren Hubhälfte ging völlig problemlos vonstatten, allerdings zeigte sich, dass die neue Mutter beim Anziehen nicht plan auflag, sprich das Lager nur punktuelle angedrückt wurde. Dies schien an einem Produktionsfehler beim Erstellen der Mutter zu liegen. Vermutlich wurde die Mutter nicht aus einem langen Rundteil gefertigt sondern vor der Erstellung des Innengewindes bereits auf die passende Tiefe abgelängt. Beim Schneiden des Gewindes scheint das relativ dünne Bauteil, welches kaum über Flanken verfügt, die beim Festsetzen im Backenfutter einer Drehbank genug Halt bieten, verrutscht zu sein. Somit entstand ein Gewinde mit falscher Gewindesteigung, aber dies ist nur eine Theorie... es wurde die alte Mutter eingesetzt. Das Problem damit behoben.
Danach erfolgte das Festsetzen der Sicherung.


Nach Aufbringen der Papierdichtung wurde das äußere Hubgehäuse aufgesetzt und mit der Kronenmutter und den Radbolzen gleichmäßig und langsam auf das Lager gezogen. Die kritische Stelle ist hier der Keil, der sich leicht verschiebt und ein perfektes Heranziehen der Steckachse verhindern könnte. Nach einem Gespräch mit dem Technik-Guru schlechthin wurde der Zusammenbau vorher genau vermessen und probiert. 


Die Hubhälften sitzen, die Kronenmutter ist angezogen und mit einem neuen Splint gesichert. Bevor die Gewinde lackiert werden, um Korrosion zu vermeiden, wird die Konstruktion auf Zuverlässigkeit und Korrektheit getestet. Das Lager, bzw. die Lagerschale, wurde nun gänzlich mit Fett gefüllt.


Die Bremstrommel wurde mit den neuen Schrauben befestigt und angezogen.


Die neuen, leider nicht mehr verchromten Radmuttern, wurden angezogen und während der ersten Testfahrt mehrfach kontrolliert. 

Dienstag, 11. April 2017

Wechsel eines gebrochenen Radbolzens (Hinterachse) - RP Box Saloon 1934 - Teil 6 - Zusammensetzen - Erste Schritte

Langsam geht es weiter. Nachdem alle Nieten auf der Hubinnenseite nachbearbeitet worden waren, damit die Hubhälften optimal aneinander drücken - also plan aufliegen - wurde alles einmal zusammengesetzt. Papierdichtung dazwischen, dann die Bremstrommel drauf und... schön...



Montag, 10. April 2017

Wechsel eines gebrochenen Radbolzens (Hinterachse) - RP Box Saloon 1934 - Teil 5 - Nieten

Nachdem die Niethilfen angefertigt worden waren und alle Schritte nochmals durchgespielt worden waren, konnte nun der erste eigene Versuch des Nietens erfolgen. Zwei Dinge fielen beim Nieten in der Fachwerkstatt auf, die ein anderes Vorgehen bzw. den Einsatz von Niethilfen erforderlich machten.

  • Zum einen ließen sich die Niete nicht direkt in die schlecht fluchtenden Bohrungen einpassen. Daher wurden die Löcher des Radbolzen mit einer Nadelfeile leicht geöffnet. Hier reichte das sanfte Bewegen der Feile, um die Niete hineinfallen zu lassen.
  • Zum anderen neigten die Niete in der Originallänge leicht zum Umknicken. Da noch grob Erfahrungswerte vom Nieten in der Instandsetzungswerft vorlagen, wurden die Niete um ca. 3mm - inklusive Sägefläche abgelängte. 

Das Bauteil wurde eingesetzt, die ganze Konstruktion angezogen und die Niete abgelängt. Danach erfolgte das Schlagen der Niete mithilfe eines Hammers. Die Konstruktion bewährte sich derart gut und die Länge der Niete schien relativ gut gewählt zu sein, so dass die angefasten Bohrungen sich komplett schlossen.



Ein Problem verbleibt aber noch. Die Nietköpfe sind zu groß für die Originalbohrungen auf dem Hub. Hier sollte mann die Niete zuvor etwas zurückschleifen, allerdings mit größter Vorsicht, da sonst der Gegendruck beim Schlagen, falls die Nietköpfe nicht auf dem Ring der Niethilfe aufliegen,  verloren gehen könnte.

Die Bewährungsprobe steht noch aus. Nun geht es an den Einbau.