Nachdem die Teile "theoretisch" zusammengesetzt worden waren, wurde nun der praktische Teil in Angriff genommen. Die Teile wurden lackiert, wobei alle Partien, die Gewinde hatten bzw. dort wo Teile direkt aufeinander treffen, abgeklebt oder abgedeckt wurden.
Dies galt auch für die neuen Schrauben, die die Bremstrommeln auf dem Hub halten.
Das Hubgehäuse mit den neuen Radbolzen erhielt auch auf der Innenseite eine Lackierung, nämlich dort, wo die neue Filzdichtung eingesetzt wird. Diese wurde zudem mit Öl eingeölt, um ein "Fressen" bei den ersten Umdrehungen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.
Die eingesetzte Dichtung auf die später eine spezielle Unterlegscheibe aufgelegt wird, wobei diese aufgrund eines leichten Absatzes so aufzulegen ist, dass die Unterlegscheibe nicht das Innenlager berührt.
Das eingesetzte Lager, welches nach dem Einbau sorgfältig gefettet wurde. Hierzu wurde eine Einwegspritze aus dem Medizinbereich benutzt.
Das Aufsetzen der hinteren Hubhälfte ging völlig problemlos vonstatten, allerdings zeigte sich, dass die neue Mutter beim Anziehen nicht plan auflag, sprich das Lager nur punktuelle angedrückt wurde. Dies schien an einem Produktionsfehler beim Erstellen der Mutter zu liegen. Vermutlich wurde die Mutter nicht aus einem langen Rundteil gefertigt sondern vor der Erstellung des Innengewindes bereits auf die passende Tiefe abgelängt. Beim Schneiden des Gewindes scheint das relativ dünne Bauteil, welches kaum über Flanken verfügt, die beim Festsetzen im Backenfutter einer Drehbank genug Halt bieten, verrutscht zu sein. Somit entstand ein Gewinde mit falscher Gewindesteigung, aber dies ist nur eine Theorie... es wurde die alte Mutter eingesetzt. Das Problem damit behoben.
Danach erfolgte das Festsetzen der Sicherung.
Nach Aufbringen der Papierdichtung wurde das äußere Hubgehäuse aufgesetzt und mit der Kronenmutter und den Radbolzen gleichmäßig und langsam auf das Lager gezogen. Die kritische Stelle ist hier der Keil, der sich leicht verschiebt und ein perfektes Heranziehen der Steckachse verhindern könnte. Nach einem Gespräch mit dem Technik-Guru schlechthin wurde der Zusammenbau vorher genau vermessen und probiert.
Die Hubhälften sitzen, die Kronenmutter ist angezogen und mit einem neuen Splint gesichert. Bevor die Gewinde lackiert werden, um Korrosion zu vermeiden, wird die Konstruktion auf Zuverlässigkeit und Korrektheit getestet. Das Lager, bzw. die Lagerschale, wurde nun gänzlich mit Fett gefüllt.
Die Bremstrommel wurde mit den neuen Schrauben befestigt und angezogen.
Die neuen, leider nicht mehr verchromten Radmuttern, wurden angezogen und während der ersten Testfahrt mehrfach kontrolliert.