Ein nicht enden wollender Sommer

 Ein nicht enden wollender Sommer, der mit dauerhaft hohen Temperaturen den Alltag mitunter zur Qual werden lässt. Dem einen sein Leid, dem anderen sein Freud. Knapp einhundert Kilometer ohne zu meckern oder zu murren. Durch wunderschöne Altstädte, durch verwunschene Täler, an Bächen und Flüssen vorbei. Ein einziger Traum.

A never-ending summer

A never-ending summer, with permanently high temperatures that sometimes turn everyday life into torture. One man's sorrow, another man's joy. Almost one hundred kilometres without complaining or grumbling. Through beautiful old towns, through enchanted valleys, past streams and rivers. A single dream.

Bremsprobleme gelöst - Nicht klagen, nicht verzagen, einfach mal Mike Jarrett fragen

 Bevor ich irgendwelche Aktionen starte, die mehr Gefahr für die Originalteile des Fahrzeuges darstellen, als dass sie Lösungen bringen, denke ich nach, schlage ich nach und frage etliche Austin Seven Enthusiasten um Hilfe.

In diesem Falle war es wieder einmal Mike Jarrett, der vor rund 32 Jahren das Fahrzeug komplett restaurierte und unfassbar solide Arbeit geleistet hat. Ich beschrieb ihm das Problem und es kam eine detaillierte Antwort, die half. Mike brachte es auf den Punkt: Verölte Bremsbeläge, die man entweder wechseln muss oder noch einmal den hoffnungsvollen Versuch der gründlichen Reinigung unterzieht. Ich beziehe mich kurz auf meinen Einleitungssatz: Erst die einfachen Lösungen, dann die aufwendigen Arbeiten. 

Neuer Bremsreiniger, intensives Reinigen der Bremsen und wheel hubs und die Probefahrt von 166 km zeigte, dass das Problem gelöst war. Stellt sich jetzt nur die Frage, warum soviel Fett ausgetreten ist? Ich denke darüber nach und schlage es nach... und frage Mike  (Um ehrlich zu sein... er hat schon gesagt, dass ich die Dichtung wechseln muss)!

Brake problems solved - don't complain, don't despair, just ask Mike Jarrett

Before I start any actions that pose more danger to the original parts of the vehicle than they do solutions, I think, I look up and ask quite a few Austin Seven enthusiasts for help.

In this case it was once again Mike Jarrett, who completely restored the car some 32 years ago and did an incredibly solid job. I described the problem to him and a detailed reply came, which helped. Mike got to the heart of the matter: oily brake pads that either need to be changed or subjected to another hopeful attempt at thorough cleaning. I refer briefly to my introductory sentence: first the simple solutions, then the elaborate work. 

New brake cleaner, intensive cleaning of the brakes and wheel hubs and the test drive of 166 km showed that the problem was solved. The only question now is why so much grease was leaking out? I'll think about it and look it up.... and will certainly ask Mike (To be honest... he has already told me to replace the gaskets)!

Bremsen rütteln und wummern - erste Sichtung und Maßnahmen / Brakes shaking and rattling - first simple measures

 Ausgerechnet ein paar Stunden nach bestandener Prüfung durch die GTÜ entwickelte eine der vorderen Bremsen (vermutlich vorne links) ein starkes Wummern und Rütteln. In 32 Jahren noch nie ein Problem mit den Bremsen gehabt. 

Zuhause angekommen, wurden alle vier Bremsen geöffnet und gereinigt. Insbesondere die vordere linke Bremse zeigte sich von austretendem Fett des Lagers stark verschmutzt und konnte nur mit großen Mengen Bremsreiniger / Leichtbenzin gereinigt werden. Der Test des Mechanismus verlief problemlos, allerdings eine reine Sichtprüfung und manuelle Funktionsprüfung. Nach der intensiven Reinigung und Zusammenbau erfolgte eine Testfahrt, die jedoch zeigte, dass diese schnelle Maßnahme noch nicht zielführend war.

 A few hours after passing the GTÜ test (MOT), of all things, one of the front brakes (presumably the front left) developed a strong rattling and shaking. I never had a problem with the brakes in 32 years.

Once home, all four brakes were opened and cleaned. The front left brake in particular was very dirty with grease leaking from the bearing and could only be cleaned with large amounts of brake cleaner / light petrol. The test of the mechanism went off without a hitch, but it was only a pure visual inspection and manual function test. After intensive cleaning and reassembly, a test drive was carried out, which, however, showed that this quick measure was not yet effective.

Bremse rechts vorne OKAY / Brake front right - OKAY

Links vorne - stark verunreinigt / Left front - very dirty

Unfassbar heiß... Der Sommer ist da!

 Es war ein unerträglich schwülwarmer Tag und die Ausfahrt sollte Abkühlung bringen. Dem Fahrzeug hat es nichts ausgemacht, aber die Insassen suchten sich auf einem ruhigen Feldweg ein schattiges Plätzchen.

Allerdings tauchte auf der Heimfahrt ein Problem mit der linken Vorderradbremse auf. Ein Rütteln...

Mal sehen, was das jetzt ist...

Got it.... TÜV, GTÜ... MOT...

 Immer wieder spannend, immer wieder anders... Aber immer wieder freundlich, kompetent und hilfsbereit. Danke GTÜ! 

"Austin Seven" von Roger Bugg - Buchkritik

 Sobald ein neues Buch zum Thema Austin Seven erscheint und der Preis es zulässt, erwerbe ich dieses, damit die Bibliothek meiner Austin Seven Bücher möglichst vollständig ist und ich nicht irgendwann einmal den seltenen Büchern zu horrenden Preises hinterherlaufen muss.

In diesem Jahr (2023) erschien wieder einmal ein kleines Buch, welches auf 96 Seiten einen schnellen Einblick in die Entwicklung von Automobilen, die Entstehungsgeschichte des Austin Seven, die unterschiedlichen Modellreihen, die Karriere des Fahrzeuges als Rennwagen, Lizenzbauten, Testfahrten und die Nachkriegszeit mit Aspekten wie Ersatzteilversorgung, Clubleben und Kaufberatung gibt.

Im Prinzip ein gutes Büchlein, wenn man die vielen anderen Werke, die zum Thema Austin Seven bereits auf dem Markt sind, nicht schon kennt. 

Insbesondere der erste Teil, also die Kapitel 1 "Setting the scene" und Kapitel 2 "Genesis of the Austin Seven" gefallen mir persönlich besonders gut und sind kompakt und leicht lesbar gestaltet. Das Kapitel 3 "Features of the Models" enttäuscht mich ein wenig, denn hier stellte ich mir die Frage, ob ein völliges Auslassen dieses massiv bildlastigen Kapitels (mitunter in mäßiger Qualität) nicht besser gewesen wäre, denn es handelt sich nach meiner Ansicht nur um eine Bildfolge der verschiedenen Modelltypen. Das haben andere Bücher besser geschafft, das kann zum Beispiel auch das Übersichtsblatt "Identifying Austin Sevens - Übersicht (A7CA)" weitaus besser.

Die nachfolgenden Kapitel sind etwas für die Freunde des Rennsports und der Sondermodelle. Insbesondere die letzten Kapitel zum Thema "Was passierte nach 1939?" gefielen mir schon wieder weitaus besser.

Insgesamt halte ich das kleine Werk etwas für Neueinsteiger in die Materie, für Enthusiasten wie mich, die gerne auch die historischen Geschichten um die Entstehungsgeschichte lieben und Freunde der besonderen Modelle.

insgesamt 3 von 6

Die wichtigste Frage eines Austin-Fahrers: "Was soll ich heute nur anziehen?"

 Sollte der Fall eingetreten sein, dass der Motor läuft, die Elektrik stabil ist, das Wetter sich von der schönsten Seite zeigt, dann ist eine Ausfahrt fast obligatorisch. Dann kommt natürlich die wichtigste Frage, die der technikbegeisterte Mann sich stellt (also ich persönlich stelle mir diese Frage eigentlich nicht, aber egal...) und gerne beantwortet haben will: Was trägt man im Automobil?

Die Mode- und Kulturzeitschrift "Sport im Bild" gibt für das Jahr 1932 folgende Antwort:

Quelle: Sport im Bild Jahrgang 38, Nr. 12, 14. Juli 1932, abgerufen auf https://anno.onb.ac.at

Na denn... werde ich die Jeans und den Blaumann mal zuhause lassen!

Beim letzten Mal zu kalt... Jetzt zu heiß... Der Sommer ist da.

 Rund 70 km durch trockene Wiesen und Felder. Der Wald zeigt die Wunden der letzten Trockenperioden.

Darf man dann noch mit dem Oldtimer unterwegs sein? 

Ernsthafte Erwägungen zu einem Elektro-Austin oder... 

Die alte große Linde spendete Schatten, während die Bienchen (es gibt wohl noch ein paar) summen. 

Kleines Auto unter großem Baum - Schatten

Viel Sonne aber immer noch eiskalt...

 Der Öldruck ist ein guter Indikator für die Außentemperatur, denn bei knapp 15 Grad dauert es etwas länger bis das Ölmanometer die gewünschten 0,5 psi im Leerlauf anzeigt.

So auch gestern, als man kaum die Fenster beim Fahren öffnen konnte, da die Luft wirklich kalt war. Die Bilder täuschen also ein wenig über die aktuelle Situation hinweg. Rund 60 km problemlos durch die hügelige Landschaft gebraust. Alles ohne Probleme.

Austin Seven RP 1934 - Tour through the hilly landscapes of Southern Germany

Mal eben schnell bestellen... Dank Brexit ein teurer Spaß

 Was waren das noch Zeiten, als dank der Europäischen Union und der aufgehobenen Zollgrenzen der innereuropäische Warenverkehr so einfach war, wie der täglich Einkauf im Supermarkt. Waren finden, in den Einkaufskorb legen, zu Kasse gehen und die Sache befand sich wenige Tage später im Briefkasten.

Das führte auch schon mal dazu, dass einzelne Teile bestellt werden konnten, die man schnellstmöglich brauchte. Doch dank des Brexits ist das alles Geschichte und eine Bestellung in England bedarf der Planung und der Geduld und... eines Sparschweines, das dem Hobby ungewollt zum Opfer fallen muss.

Die Grafik soll die Relation von Kleinstmengen und größeren Bestellungen und die anfallenden Kosten für p&p (package und postage = Verpackung und Versand) und Zoll vor Augen führen.

Das Einzelteil (links) erfährt durch Versand, Steuer und Verwaltungsgebühr einen Aufschlag von 93% des eigenen Wertes. Bei der Bestellung von vielen Teilen sinkt dieser Anteil auf immerhin schon 36%. 

Also: Bestellungen sammeln, planen, warten und bloß nicht ärgern!

Unterschied zwischen kleiner und großer Bestellmenge und anfallender Zusatzkosten

Frühling... wohl doch nicht ganz

 Was vor ein paar Tagen noch ganz wie Frühling aussah, entpuppte sich dann doch nur als Eintagsfliege: Regen, Regen und Regen.

Was macht man dann? Man reinigt den Motorraum und ist erstaunt über die Unmengen an Straßenstaub und Öldämpfen, die sich in jede Ecke legen... 

Frühling... er kommt

 Das Wetter war gut, noch etwa frisch, aber gut und man schwang sich in den Austin. Vorher noch etwas Öl nachgefüllt.. etwas viel, denn anscheinend hatte sich das Öl während des Einfüllens noch nicht richtig verteilt. So musste während der Fahrt mit Schrecken (und Irritation) festgestellt werden, dass man wohl zu großzügig gewesen ist. Kaum zuhause wurde das Malheur durch Drehen an der Abschlassschraube behoben.

Nicht ganz realistisch, aber...

 ... typisch Austin. Der kleine Starke. Ein historisches Titelblatt der "Sport im Bild" von 1932, welches die Überlegenheit des Kleinfahrzeuges - hier Linkslenker - zeigt. Dass die Damen aus Berlin mit ihrem großen Cord L29 im Graben liegen und ein Dixi aus Sachsen Anhalt Hilfe leistet, mag auch ein kleiner Seitenhieb auf die Berliner Großmannssucht gewesen sein, die der Karikaturist Erwin Rechenberg hier aufwendig zu Papier gebracht hat. Die österreichische Nationalbibliothek hat das Titelblatt und die Zeitung in ihrem Online-Fundus.

Sport im Bild, Das Blatt der guten Gesellschaft, Auto-Sondernummer, Nr. 7, 38. Jahrgang, 5. April 1932
Karikaturist: Erwin Rechenberg; Quelle: Österreichische Nationalbibliothek anno.onb.ac.at

Fast Frühling...

 Man kann es nicht lassen... Man muss ihn fahren, man kann ihn nicht in der Garage lassen... denn es ist ja Frühling... theoretisch... Aber eigentlich war es saukalt... und als dann auch noch bei einer Gemeinde die Straßen gestreut waren, wurde umgedreht.

Aber es ist definitiv Frühling, denn die Bäume blühen. 

März 2023 - die neue Saison wurde eröffnet

Bei grauem und kaltem Wetter wurde beherzt das Fahrzeug abgebockt, Öl nachgefüllt und der Motor 10 warmlaufen gelassen und dann ging es los.

Auf den Ölruck geachtet, dem Motor intensiv zugehört und vorsichtig losgefahren. Erst durch die Stadt, dann in die hügelige Landschaft und dann bei Dämmerung das Licht zugeschaltet. Einwandfrei...

Das Fahrzeug schnurrte und es machte trotz der mehr als bescheidenen Temperaturen richtig Spaß zu fahren. Dankenswerter Weise waren die meisten Straßen auf 30 km/h begrenzt und so konnte der Austin problemlos im Verkehr mitschwimmen.

Auch ein Polizeifahrzeug konnte sich dem Anblick nicht erwehren... Tja.... klein und fein... so muss ein Auto sein!

The Light Car - Magazin für Kleinfahrzeuge - Titelseiten mit dem Austin Seven RP

 Wie heute immer noch, war auch damals das Auto ein Statussymbol, eine Leidenschaft und manchmal auch die große Liebe. So ist es nicht verwunderlich, dass es auch vor über 100 Jahren bereits Fachzeitschriften gab, die sich gewissen Themen - in diesem Falle Kleinfahrzeugen - widmete und so eine Kundschaft bediente, die alles über diese Fahrzeuge, einen anstehenden Fahrzeugkauf und Zurüstteile erfahren wollte. The Light Car konzentrierte sich auf Kleinwagen und somit musste der Austin Seven zwangsläufig auf die Titelseite. 

Die folgenden Titelseiten wurden der Homepage von Tony Griffiths entnommen, der viele der damaligen Titelblätter und Werbeanzeigen digitalisiert und aufbereitet hat. Getreu dem Thema dieser Seite, soll hier nur der RP und die Titelseiten mit dem RP vorgestellt werden.

The Light Car 12th February 1932

The Light Car 16th February 1934

The Light Car 16th March 1934

The Light Car 22nd June 1934

Werbung in eigener Sache - The Austin Magazine

Natürlich mussten auch bereits gewonnene Kunden gepflegt und mit hausinternen Nachrichten versorgt werden und so brachten die Austin Werke ihr eigenes Magazin heraus, welches ebenfalls durch aufwendige Titelseiten glänzte. Auch hier ein Beispiel für eine Titelseite mit einem Austin Seven RP de luxe.

The Austin Magazine May 1934 - Austin Seven RP de luxe (Royal Blue, Black Top)

1934 - Höchste Produktionszahl und wichtiges Jahr für Automobilisten und den Straßenverkehr

 Dass mein Fahrzeug aus dem Jahre 1934 stammte, war zuerst von keiner Relevanz. Erst nach vielen Jahren wurde mir klar, dass das Fahrzeug eine der meist gebauten Austin Seven-Varianten war und zudem das Jahr 1934 dies auch in vielfältiger Form widerspiegelte. 

Hohe Produktions- und Verkaufszahlen bedeuten auch immer ein steigendes Verkehrsaufkommen und so war es nicht verwunderlich, dass es 1934 dringend erforderlich wurde, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. 

1934 trat der sogenannte Road Traffic Act in Kraft und beinhaltete neben verpflichtenden Führerscheinprüfungen auch Geschwindigkeitsbegrenzungen innerorts und die Einführung von Warnlampen an Fußgängerüberwegen, den sogenannten Belisha Beacons. Der Name leitet sich vom damals zuständigen Minister Leslie Hore-Belisha ab, der beinahe selbst zu den vielen Verkehrsopfern gezählt hätte, als er bei der Vorführung eines Fußgängerüberweges fast von einem Automobilisten überfahren worden wäre.

Auch Automobilisten mussten feststellen, dass Autofahren mitunter eine gefährliche Angelegenheit darstellte. So musste Percy Shaw in einer nebligen Nacht bei der Heimfahrt feststellen, dass die Wegbeleuchtung mehr als unzureichend war und er fast von der Straße abgekommen wäre, wenn, ja wenn nicht eine Katze ihre leuchtenden Augen zum Einsatz gebracht hätte. Das Schicksal der Katze ist unbekannt, aber Shaw machte sich die Entdeckung zu nutzen und entwickelte die berühmten Katzenaugen, die bis heute als Reflektoren in der Straßendecke dem orientierungslosen Autofahrer den Weg zeigen.

Links

• Percy Shaw's Cat's eyes www.percyshawcatseyes.com
• Percy Shaw - BBC Witness History
• Belisha Beacons and other measures

Austin Seven Range Colours December 1932, October and November 1933 - overview

 Da die bisherige Broschüre nur zum Thema Farbgebung sich vorallem auf die Stock Colours konzentrierte, erstellte ich nun eine Übersicht über die von 1932 bis 1933 verfügbaren Range Colours. Während die Stock Colours Farben waren, die der Kunde schnellstmöglich ausgeliefert bekam, so musste man bei den Range Colours längere Lieferzeiten in Kauf nehmen. Die Übersicht liefert zudem Hinweise auf heutige Lieferanten und heutige Farbkodierungen (RAL und BS).

Austin Range Colours October 1932 - November 1933