Freitag, 13. April 2018

Licht aus - neue Birne - Licht an... aber bitte auf 6 Volt Basis

Seit 1989 fährt dieses Fahrzeug nun auf Deutschlands Straßen und wurde zum damaligen Zeitpunkt auch für die damaligen TÜV-Bestimmungen (ein Kapitel traurigster Verpflichtungen) umgerüstet.

So erhielt das Fahrzeug auch Bremslichter und Blinker, die, wie die Originalbeleuchtung auch, auf 6 Volt basieren und eher selten im Handel zu finden sind.

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wurde das Fahrzeug aus dem Winterschlaf geholt, bewegt und zog die Blicke auf sich. An einer Baustellenampel, deren Schaltzeiten die Batterie an die Grenzen brachte, trat ein Herr an die Fahrzeugseite und informierte mich in schönstem Hessisch: "Ei, däss iss abär ä schäi Audo... nur wisse se... däs hinnere Bremslischd, däss dudt's nätt..."

Er hatte recht - nach bescheidenen 29 Jahren - verweigerte eine Glühbirne den Dienst. Unverschämt. Ersatz war... natürlich nicht vorhanden, die Geschäfte bereits zu... also bestellen.

Fündig geworden bei Ost-Moped.de



Bewertung

Eine gut aufgebaute Homepage, die alles rund um die historischen Zweiräder von Simson und MZ zu bieten hat. Dort bestellte ich drei Ersatzbirnen. 1,30 € das Stück, Porto dazu. Das Ganze als Vorkasse überwiesen und gewartet. Nach drei Tagen war die Sache da. Einwandfrei. Gut verpackt, alles in Ordnung. Ganz großes Lob.

Dreimal neu (oben) und einmal defekt... und dies nach 29 Jahren. Ein Unding!


Sechs von Sechs Sternen... überzeugend

Sonntag, 8. April 2018

CarCapsule - Eine neue Schutzhülle für den Austin

Wie im Bericht "Eingemottet" (Austin Seven News Heft 2/2007; Jg. 18) bereits ausführlich dargestellt, musste ich aufgrund der Bausubstanz und der langen Zeit der Lagerung in den Wintermonaten schon vor rund 25 Jahren Gedanken über die "trockene Einquartierung" meines Austins machen. Damals hatte ich Zeit genug, um mir aus Baufolie und Klebeband sowie Klettverschluss eine "luftdichte" Kabine zu bauen, die zusammen mit Entfeuchtern eine Überwinterung ohne Schimmel und Rost ermöglichte.

Nach 25 Jahren - eigentlich schon viel früher - begann die Konstruktion zu schwächeln. Das eingenähte Klettband riss an manchen Stellen aus der Folie, manche Klebestellen mussten nachgearbeitet werden und so ergab sich im Winter 2017 / 2018 die Notwendigkeit, eine neue Herberge für den Austin zu suchen und zu finden. 

Die traurigen Reste der alten Hülle - die ursprüngliche Aufgabe einer trockenen Überwinterung für den Austin konnte sie nicht mehr leisten
Es sollte ein ähnliches Konstrukt sein und so stieß ich auf das Produkt namens CarCapsule aus den USA. Im Prinzip die professionelle Ausführung meiner Schutzhülle mit dem einzigen aber entscheidenden Unterschied, dass diese Hülle mittels eines mitgelieferten Lüfters aufgeblasen wird und das Auto sich in einer Blase befindet. Aber dazu später mehr.

Geliefert wird das Ganze in einem Karton von nicht unerheblichem Gewicht und beinhaltet alles, was man braucht.


Die Schutzhülle ist zusammengelegt im unteren Teil des Kartons verstaut, oben auf liegt ein Karton bei, der das Netzteil, den Lüfter und einen Schaumstofffilter beinhaltet. Das war's.



Der erste Schritt ist das Auslegen der Bodenfolie, die aus sehr schwerer, verstärkter schwarzer PVC-Folie besteht und einen robusten Eindruck macht. Das Ganze wird mit der Öffnung für den Lüfter nach vorne, also dort, wo das Auto den Motor hat (mein Gott, was für eine umständlich, naive Darstellung) ausgebreitet. Die Reißverschlüsse geöffnet, der Klarsichtteil nach vorne aufgerollt und alles noch einmal zurecht gerückt. Jetzt das Auto mittig auf die Folie gefahren.



Die Reißverschlüsse geschlossen, das Netzteil... ach ja... also bevor man alles mit den Reißverschlüssen verschließt... der Lüfter wird von Innen an die Lüfteröffnung des Klarsichtteils mittels des Klettverschlusses angebracht. Das Kabel des Netzteiles durch eine Öffnung in der Bodenfolie geführt, das Ganze angeschlossen, den Filter von Außen in die Lüfteröffnung gesteckt. Fertig. Keine Hexerei, alles sehr, sehr einfach aber funktional gebaut.



Dann wirft man den Lüfter an. Stecker in die Steckdose und dann kommt das große Grinsen. Es bläht sich und der Austin befindet sich nun in einer großen Blase.



Zum Schluss:
Der Lüfter versorgt die CarCapsule dauerhaft mit Luft. Schaltet man das Gebläse aus, so sackt die Blase zusammen. Da in meiner Garage die Luft dauerhaft sehr feucht ist, werde ich den Lüfter nur einschalten, damit sich beim Ausschalten die Klarsichthülle optimal auf das Fahrzeug legt. Ein dauerhafter Betrieb ist nicht angedacht, denn ich will ja nicht dauernd feuchte Luft einblasen. 

Da das PVC sehr auf dem Lack klebt, ein Überziehen der Schutzhülle über den Lack kaum möglich ist, habe ich gegen die Empfehlung des amerikanischen Herstellers, den von mir bisher immer schon verwendeten Baumwollschutz über das Auto gezogen, um so das Überstreifen des PVC zu ermöglichen und -  das ist für mich der entscheidende Grund - das PVC mit seinen Weichmachern nicht unmittelbar auf dem Lack aufliegt. Hier traue ich der Chemie nicht ganz und hoffe, dass die Sache gut geht.

Was kostet der Spaß... Mehr als meine selbstgebaute Variante... das Vierfache... jetzt seid ihr dran. Entweder im Internet nach einem Anbieter, nach dem Anbieter suchen oder die alte News von 2007 raus und ausrechnen.


Sonntag, 24. Dezember 2017

Buchkritik - David Morgans "Immortal Austin Seven"

Als das Buch im Frühjahr 2017 angekündigt wurde, habe ich gleich die Bestellung aufgegeben. Ich musste zwar bis November 2017 warten, bis ich den ersten Blick hineinwerfen konnte, aber dieses lange Warten hatte zwei Vorteile.



Zum einen erhielt ich das Buch zum Vorteilspreis von 39,54 € und nicht wie damals angekündigt 45 €. Nun gut... immer noch ein stolzer Preis. Zum anderen konnte ich mir überlegen, ob sich das Geld lohnen würde für ein Buch, das sich wieder mit dem einen Thema, dem einen Fahrzeug beschäftigt. Was soll ein Autor denn anders machen, als all die anderen Autoren zuvor, bei einem Fahrzeug, das insgesamt nur 17 Jahre gebaut wurde und dessen letztes Fahrzeug vor 78 Jahren vom Band lief?



Ich mache es kurz: Das Buch ist ein Volltreffer. Auch wenn natürlich immer wieder bekannte Bilder auftauchen, die in einer guten Chronik einfach nicht fehlen dürfen, so sind es die vielen, gut kombinierten historischen Fotos, Katalogseiten, technische Zeichnungen und die aktuellen Schnappschüsse, die dieses Buch zu einem stetigen Hingucker - Nein, Hineingucker - machen. In insgesamt 18 Kapiteln widmet sich der Autor allen Bereichen des Autos, der Firma Austin und allem, was dazu gehört.



Das geht über die Entstehungsgeschichte... kennt man, aber durch die Betrachtung der Austin Werke und Einblicke in die Frühgeschichte Austins eine interessante Variante. Dies umfasst die militärische Nutzung des Fahrzeuges, die Austins als Flugzeuge... ausländische Varianten etc.



Die interessante Art der Gestaltung und die Themenwechsel machen das Buch zu etwas Besonderem.

Um aber auch Spaß an der Fülle der Informationen zu haben, sollten die Englischkenntnisse das Schulmaß schon überschreiten, denn nur so ist der doch recht komplexe Stil des Texts wirklich ein Genuß.

Bewertung
Wenn ich es bewerten muss, dann 5,5 von 6. Den einzigen Abzug - aber das ist rein persönlich - gibt es für die vielen Seiten, die sich den Rennmodellen und Sonderbauten widmen. Das interessiert mich als Puristen, als Nietenzähler mit Interesse an der Serienproduktion überhaupt nicht.

5,5 - 6




Dienstag, 1. August 2017

Speedometer "Lucas Magmo" - Instandsetzung

Um ehrlich zu sein, muss ich hier anmerken, dass ich selten auf den "Speedometer" schaue, denn in Bezug auf die Geschwindigkeitsangaben entspricht die Präzision einem befeuchtetem Finger, den man in den Fahrtwind hält. In Bezug auf die gefahrenen Kilometer, oder vielmehr Meilen, sind für mich eher die bewältigten Strecken anhand des Fahrgefühls entscheidend. Manchmal läuft alles über 40, 50, 80 km hervorragend. Manchmal hingegen entwickeln sich selbst kleine Strecken zu Torturen, was nützt mir da die Meilenangabe. 

Spätestens wenn ich Ölwechsel mache oder zum TÜV muss, werfe ich bzw. der Prüfer einen Blick auf den Tacho.

Tja...und so kam es, dass ich mit folgender Feststellung heute den Entschluss fasste, den Tacho wieder gangbar zu machen. Die Feststellung kurz vor dem TÜV-Termin "immer noch 6143 Meilen und das seit 4 Jahren!" brachte den Entschluss. Auch wenn die Geschwindigkeit noch gemessen wird, so zeigt sich der Meilenzähler eher widerspenstig. 

Kurzum, das gute Stück wurde ausgebaut. Absolut keine Hexerei. Der Tacho hat eine zentrale Schraube, einen Bügel und eine Mutter mit Unterlegscheibe. Man löst die Tachowelle und die besagte Mutter und schon kann man den Tacho entnehmen.

Bild 1: Ausgebauter Tachometer. 
Bild 2: Der Ausbau des Tachometers ist denkbar einfach. Schraube (Bild 1) lösen, Bügel nach hinten abziehen und Tachometer nach vorne ziehend aus dem Armaturenbrett herausziehen.



Sobald das geschehen ist, wird der Tacho auf eine saubere und weiche Stoffunterlage gepackt und als Bastler schaltet man von Grobmotorik auf Feingefühl. Alle Schritte sollten sorgfältig durchgeführt, die unvermeidbar ölig werdenden Finger regelmäßig gereinigt, die Schrauben und Werkzeuge sicher an den Rand gelegt werden und generell gilt.. KEINE GEWALT!

Da das Internet zuerst befragt werden sollte, verweise ich hier auf den hervorragenden - auf einen Artikel von 2009 von Mike Davis aufbauenden -  Beitrag des Bristol Austin Seven Club. Auch wenn der verlinkte Beitrag etwas knapp ausfällt, so gewährt er doch Einblicke, die, so hoffe ich, auch in diesem Beitrag zu finden sind und liefert zudem Hinweise für weitere typische Probleme des Tachos.

Vorgehen

Zuerst löst man die zwei Schrauben auf der Rückseite und den Chromring mit der Glasscheibe. Der Chromring muss nur leicht gedreht werden, so dass er mit seinen Laschen auf die Aussparungen am Tachogehäuse trifft und einfach abgenommen werden kann.

Sodann entfernt man noch den beschrifteten Blendrahmen, der die Mechanik verdeckt, aber auch hier bitte die Teile nicht mit öligen Fingern anfassen und das Teil weit vom Arbeitsplatz entfernt aufbewahren. Der filigrane Druck der Beschriftung ist äußerst empfindlich.

Bild 3: Diese zwei Schrauben halten das Innenleben des Tachometers im Gehäuse.

Bild 4: Durch leichten Druck und sanftes Drehen lässt sich der Chromring samt Dichtung und Glas vom Gehäuse lösen.

Bild 5: Die Blende, die die Mechanik verbirgt, muss vorsichtig herausgehebelt werden.


Nun folgt ein Schritt, der in Anbetracht aller folgenden Schritte mir am meisten Kopfzerbrechen bereitete. Das Entfernen des "Innenlebens" aus dem Gehäuse. Da die Tachowellenschraube schräg nach unten weggeführt wird, das Innenleben aber gerade aus dem Gehäuse gezogen werden muss, dauerte dieser Schritt etwas länger. Mehrere Ansätze waren notwendig. Zwischen dem "Innenleben" und dem Gehäuse befindet sich noch eine Gummidichtung, die es gilt nicht zu beschädigen.

Bild 6: Das Innenleben - wenn auch mühselig - wurde aus dem Gehäuse gezogen.


Sobald man das Innenleben vom Gehäuse befreit hat, ist Vorsicht angesagt. Die sich drehende Tachoscheibe hat keinen Schutz. Somit ist sie bei allen Arbeiten immer den Werkzeugen, Fingern und Unterlagen ausgesetzt und aufgrund ihrer Beschaffenheit und der filigranen Feder besonders empfindlich.

Der Übeltäter beim Problem "Meilenangabenverweigerung" ist ein kleiner Mitnehmer, der, durch eine exzentrische Welle und eine kleine Feder entsprechend bewegt, den Kranz der äußersten Rolle in Bewegung setzt bzw. setzen soll. Das Gussgehäuse neigt dazu sich zu verformen, sich mit verharztem Öl und Ablagerungen zu zusetzen und somit den Hebel zu behindern. 

Erster Schritt ist das Entfernen des Hebels. Dazu muss man auf der Rückseite eine Schraube lösen, die die Sicherungsplatte freigibt. Das Entfernen der Sicherungsplatte ermöglicht das Herausziehen der exzentrischen Welle, die - verbunden und angetrieben durch ein Zahnrad, welches durch ein Schneckengetriebe in Bewegung gesetzt - den Hebel bewegt.

Bild 7: Auf der Rückseite des Tachometers befindet sich eine Schraube, die die Sicherungsplatte für die Exzenterwelle und das Schneckengetriebe arretiert.


Bild 8: Nachdem die Sicherungsschraube gelöst wurde, lässt sich die Sicherungsplatte (unten rechts) entfernen und die Exzenterwelle samt Zahnrad (unten links) aus dem Gussgehäuse ziehen.

Alle Teile mit Waschbenzin vorsichtig reinigen und beiseite legen. 
Die kleine Feder auf dem Mitnehmer entfernt man ambesten mit einer Pinzette und ambesten auf der Seite des Mitnehmers. In meinem Falle blieb sie am Gehäuse dran und störte während der Arbeiten auch nicht weiter. Nun muss der Hebel aus dem Führungsschlitz des Gehäuses gezogen werden. Dies war sehr mühsam, da er sich kaum noch bewegen ließ. Durch Zugabe von Waschbenzin und Wiederholung der immer gleichen Bewegungen, ließ er sich allmählich aus dem Schlitz entfernen.

Diese Öffnung gilt es nun durch eine Nadelfeile und feinen Schmirgel (1000) zu weiten (Das Thema entwickelt sich in eine zweideutige Richtung!), damit sich der Hebel problemlos bewegen lässt.
In Anbetracht des verwendeten Materials (Spritzguss) ist hier äußerste Vorsicht geboten. Lieber in kleine Schritte mit viel Bedacht, als das Gehäuse und damit den Tacho beschädigt zu haben.

Bild 9: Ganz links erkennt man die Rollen mit den Zahlen und die Zahnung für den Mitnehmer. Der Mitnehmer wird von einer feinen Feder in Richtung Rollen gezogen. Der Hebel wird durch das Gussgehäuse geführt und man erkennt am Ende des Hebels die Achse der Exzenterwelle. 

Sobald sich der Hebel einsetzen lässt, sich leicht bewegt aber kein Spiel hat, kann alles wieder zusammengesetzt werden. Alle Teile schön vorsichtig ölen und fetten und das Ganze wieder zusammensetzen. 
Der manuelle Test war bereits erfolgreich, der Dauertest steht noch aus.

Wer seinen Tacho zurücksetzen möchte, also auf Null setzen, kann dies ebenfalls in diesem Schritt machen. Dazu muss ein hauchdünner Metallstreifen verwendet werden, aber mehr dazu auf dem obigen Link.

Nachtrag

Nach der manuellen Probe erfolgte ein Tag später die Probefahrt. Der Zähler rotierte kontinuierlich durch und registrierte eine Fahrstrecke von 49 Meilen oder 79 Kilometer. Neuer Stand 6192 mls. Erfolgreiche Instandsetzung.

Links



Montag, 17. April 2017

Wechsel eines gebrochenen Radbolzens (Hinterachse) - RP Box Saloon 1934 - Teil 7 - Zusammensetzen

Nachdem die Teile "theoretisch" zusammengesetzt worden waren, wurde nun der praktische Teil in Angriff genommen. Die Teile wurden lackiert, wobei alle Partien, die Gewinde hatten bzw. dort wo Teile direkt aufeinander treffen, abgeklebt oder abgedeckt wurden.


Dies galt auch für die neuen Schrauben, die die Bremstrommeln auf dem Hub halten.


Das Hubgehäuse mit den neuen Radbolzen erhielt auch auf der Innenseite eine Lackierung, nämlich dort, wo die neue Filzdichtung eingesetzt wird. Diese wurde zudem mit Öl eingeölt, um ein "Fressen" bei den ersten Umdrehungen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. 


Die eingesetzte Dichtung auf die später eine spezielle Unterlegscheibe aufgelegt wird, wobei diese aufgrund eines leichten Absatzes so aufzulegen ist, dass die Unterlegscheibe nicht das Innenlager berührt.


Das eingesetzte Lager, welches nach dem Einbau sorgfältig gefettet wurde. Hierzu wurde eine Einwegspritze aus dem Medizinbereich benutzt.


Das Aufsetzen der hinteren Hubhälfte ging völlig problemlos vonstatten, allerdings zeigte sich, dass die neue Mutter beim Anziehen nicht plan auflag, sprich das Lager nur punktuelle angedrückt wurde. Dies schien an einem Produktionsfehler beim Erstellen der Mutter zu liegen. Vermutlich wurde die Mutter nicht aus einem langen Rundteil gefertigt sondern vor der Erstellung des Innengewindes bereits auf die passende Tiefe abgelängt. Beim Schneiden des Gewindes scheint das relativ dünne Bauteil, welches kaum über Flanken verfügt, die beim Festsetzen im Backenfutter einer Drehbank genug Halt bieten, verrutscht zu sein. Somit entstand ein Gewinde mit falscher Gewindesteigung, aber dies ist nur eine Theorie... es wurde die alte Mutter eingesetzt. Das Problem damit behoben.
Danach erfolgte das Festsetzen der Sicherung.


Nach Aufbringen der Papierdichtung wurde das äußere Hubgehäuse aufgesetzt und mit der Kronenmutter und den Radbolzen gleichmäßig und langsam auf das Lager gezogen. Die kritische Stelle ist hier der Keil, der sich leicht verschiebt und ein perfektes Heranziehen der Steckachse verhindern könnte. Nach einem Gespräch mit dem Technik-Guru schlechthin wurde der Zusammenbau vorher genau vermessen und probiert. 


Die Hubhälften sitzen, die Kronenmutter ist angezogen und mit einem neuen Splint gesichert. Bevor die Gewinde lackiert werden, um Korrosion zu vermeiden, wird die Konstruktion auf Zuverlässigkeit und Korrektheit getestet. Das Lager, bzw. die Lagerschale, wurde nun gänzlich mit Fett gefüllt.


Die Bremstrommel wurde mit den neuen Schrauben befestigt und angezogen.


Die neuen, leider nicht mehr verchromten Radmuttern, wurden angezogen und während der ersten Testfahrt mehrfach kontrolliert. 

Dienstag, 11. April 2017

Wechsel eines gebrochenen Radbolzens (Hinterachse) - RP Box Saloon 1934 - Teil 6 - Zusammensetzen - Erste Schritte

Langsam geht es weiter. Nachdem alle Nieten auf der Hubinnenseite nachbearbeitet worden waren, damit die Hubhälften optimal aneinander drücken - also plan aufliegen - wurde alles einmal zusammengesetzt. Papierdichtung dazwischen, dann die Bremstrommel drauf und... schön...



Montag, 10. April 2017

Wechsel eines gebrochenen Radbolzens (Hinterachse) - RP Box Saloon 1934 - Teil 5 - Nieten

Nachdem die Niethilfen angefertigt worden waren und alle Schritte nochmals durchgespielt worden waren, konnte nun der erste eigene Versuch des Nietens erfolgen. Zwei Dinge fielen beim Nieten in der Fachwerkstatt auf, die ein anderes Vorgehen bzw. den Einsatz von Niethilfen erforderlich machten.

  • Zum einen ließen sich die Niete nicht direkt in die schlecht fluchtenden Bohrungen einpassen. Daher wurden die Löcher des Radbolzen mit einer Nadelfeile leicht geöffnet. Hier reichte das sanfte Bewegen der Feile, um die Niete hineinfallen zu lassen.
  • Zum anderen neigten die Niete in der Originallänge leicht zum Umknicken. Da noch grob Erfahrungswerte vom Nieten in der Instandsetzungswerft vorlagen, wurden die Niete um ca. 3mm - inklusive Sägefläche abgelängte. 

Das Bauteil wurde eingesetzt, die ganze Konstruktion angezogen und die Niete abgelängt. Danach erfolgte das Schlagen der Niete mithilfe eines Hammers. Die Konstruktion bewährte sich derart gut und die Länge der Niete schien relativ gut gewählt zu sein, so dass die angefasten Bohrungen sich komplett schlossen.



Ein Problem verbleibt aber noch. Die Nietköpfe sind zu groß für die Originalbohrungen auf dem Hub. Hier sollte mann die Niete zuvor etwas zurückschleifen, allerdings mit größter Vorsicht, da sonst der Gegendruck beim Schlagen, falls die Nietköpfe nicht auf dem Ring der Niethilfe aufliegen,  verloren gehen könnte.

Die Bewährungsprobe steht noch aus. Nun geht es an den Einbau.