Nachdem die Schablone erstellt war, musste das Ganze in Holz umgesetzt werden. Da die auf die Kronenmutter auszuübenden Kräfte recht hoch waren, wurde 22mm Multiplexholz gewählt und die Löcher für die Radbolzen gebohrt sowie die Öffnung für den Hub gesägt.
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Bild 01: Die Holzkonstruktion, die das Lösen der Kronenmutter ohne Anheben der Achse und ohne Durchdrehen der Achse ermöglicht. |
Nachdem die Kronenmutter gelöst war, musste das Gewinde des Hubs vorsichtig mit einer Nadelfeile gereinigt werden, damit das Gewinde des Abziehers auch bis zum Anschlag auf den Hub gedreht werden konnte. Nur so lässt sicht die immense Kraft auf den Hub bringen, ohne das Gewinde zu zerstören. Hier ist Sorgfalt gefragt.
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Bild 02: Aufsetzen des speziellen Abziehers nach Reinigung des Gewindes |
Nachdem der Abzieher bis zum vermeintlichen Anschlag angezogen war, zeigte sich dieses Bild. Die zwei Hubhälften hatten sich entgegen der Erwartung überhaupt nicht gelöst, sondern die Steckachse sich vielmehr in das Differential geschoben und dieses gesperrt.
Nach einer starken Tasse Tee, die das erforderliche Gespräch mit dem ultimativen Austin Seven Experten - ich meine Dich Rolf - erst ermöglichte, stellte sich dies nicht als Problem, sondern als typische, pragmatisch englische Lösung heraus. Sollte die Steckachse während der Fahrt einmal zu Bruch gehen, kann die Steckachse in das Differential gedrückt werden, um so ein Sperre desselbigen zu verursachen und eine Weiterfahrt zu ermöglichen. Also... Glück im Unglück!
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Bild 03: Oh Schreck, die Steckachse ist weg, aber die Hubhälften kleben immer noch zusammen... was nun? |
Um die Hubhälften zu lösen,wurden ganz vorsichtig (keine Untertreibung) Messerkeile zwischen die Hälften eingeführt und so die Papierdichtung gelöst. Ein weiteres Telefonat mit Rolf: "Oifach anziehe, däss kommt schoo" brachte die Erlösung. Die Hälften fielen auseinander.
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Bild 04: Lang hat es gedauert, aber nun sind die Hälften getrennt. |
Jetzt kam die nächste Hürde. Eine sehr dünne Mutter sichert das Radlager mitsamt des hinteren Hubs, wobei selbige wieder von einer Metallsicherung gesichert wird. Sicherlich keine Kleinigkeit.
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Bild 05: Freigelegtes Kugellager mit Sicherungsmutter und Blechsicherung - Das Fort Knox der Hinterachse!!! |
ACHTUNG: Bitte diesen Arbeitsgang nur mit dem geeigneten Spezialschlüssel durchführen, da sonst das Mütterchen (anders ist diese dünne Mutter nicht zu bezeichnen) derart beschädigt werden kann, dass ein Lösen nur noch zur Qual wird. Garantiert!!!
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Bild 06: Das Ganze im gereinigten Zustand |
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Bild 07: Die noch verschlossene Blechsicherung von unten |
Das Lösen der Blechsicherung sollte ohne Zerstörung der Mutter erfolgen. Erst leicht aufbiegen, dann aufhämmern. Aber meine Herren: MIT GEFÜHL!!!
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Bilöd 08: Ansetzen des Spezialschlüssels |
Der Spezialschlüssel kann nun nach Lösung der Blechsicherung angesetzt werden, wobei dieser feste mit dem Knie an die Mutter gedrückt werden sollte, um ein Abrutschen zu vermeiden. Und wenn ich "fest" sage, dann meine ich "fest"!
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Bild 09: Die Mutter ist entfernt, nun wird die Blechsicherung abgezogen! |
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Bild 10: Nun kann vorsichtig der hintere Teil des Hubs abgezogen werden |
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Bild 11: Die freigelegte Achse mit aufgesetzter Kronenmutter zum Zurückholen der Achse aus dem Differential |